Desinfektionsmittel – was ist das überhaupt?

Bei einem Desinfektionsmittel handelt es sich um eine chemische Substanz. In der Regel ist es eine wässrige Lösung, deren Wirkstoff die schädlichen Keime abtötet, sodass Sie sich nicht mehr infizieren können. Die Desinfektion unterscheidet sich sowohl von einer normalen Reinigung als auch von der Sterilisation. Das primäre Ziel bei einer Reinigung ist es, die sichtbaren Verunreinigungen zu entfernen. Wer sich mindestens 20 Sekunden lang die Hände mit Seife wäscht, kann dabei bis zu 99 Prozent aller Keime inaktivieren. Desinfektionsmittel geht noch weiter, denn es soll in erster Linie nicht reinigen, sondern Keime abtöten und so das Infektionsrisiko senken. In Testverfahren muss mindestens nachgewiesen werden, dass von einer Million Mikroorganismen höchsten zehn überleben. Bei bestimmten Anwendungsbereichen ist die Regelung noch strenger. Unter Sterilisation wird dagegen die vollkommene Entkeimung verstanden.

Die Wirkungsweise kurz und knapp

Zu den Wirkstoffen in Desinfektionsmitteln gehören in erster Linie Alkohole, Aldehyde, Phenole, Octenidin sowie Chlorhexidin. Nicht jedes Desinfektionsmittel hat aufgrund unterschiedlicher Inhaltsstoffe dieselbe Wirkung. Deshalb werden verschiedene Anwendungsgebiete unterschieden:

  • Bakterizide: töten Bakterien ab
  • Viruzide: bekämpfen Viren
  • Fungizide: wirken gegen Pilze
  • Sporizide: bekämpfen Sporen

Damit ein Desinfektionsmittel wie vorgesehen wirken kann, müssen Sie drei Hinweise beachten:

  1. Benetzen Sie die Fläche vollständig, die desinfiziert werden soll.
  2. Halten Sie sich an die vom Hersteller vorgegebene Einwirkzeit.
  3. Nutzen Sie das Desinfektionsmittel in der empfohlenen Konzentration.

Einsatzbereiche von Desinfektionsmittel

Nicht nur hinsichtlich ihrer Wirkungsweise, sondern auch bezogen auf den Einsatzzweck unterscheiden sich Desinfektionsmittel. Sie sollten beim Kauf deshalb berücksichtigen, dass Sie das Produkt wählen, das Ihre Bedürfnisse erfüllt. Im Folgenden stellen wir Ihnen die Hygieneartikel näher vor:

Handdesinfektion

Im privaten Bereich ist die Handdesinfektion das häufigste Anwendungsgebiet. Vor allem während der Grippesaison oder im Alltag zum Schutz vor Covid-19 ist Desinfektionsmittel eine sinnvolle Ergänzung zum gründlichen Händewaschen. Es verhindert, dass beim Handschlag oder beim Berühren von Flächen Keime von einem Menschen auf einen anderen übertragen werden. Damit dient es gleichzeitig dem Selbstschutz sowie dem Infektionsschutz der Bevölkerung. Handdesinfektionsmittel gibt es in flüssiger Form, als Gel oder feuchte Tücher für den Einmalgebrauch. Die Flüssigkeiten in grossen Abpackungen lassen sich leicht in kleinere Spender umfüllen, die Sie einfach unterwegs nutzen können. Handdesinfektionsmittel sollte über rückfettende Bestandteile verfügen, damit es bei regelmässigem Gebrauch die Hautflora nicht nachhaltig schädigt.

Flächendesinfektion

Krankheitserreger haften nicht nur an der Haut, sondern setzen sich auch auf allen Oberflächen wie Türgriffen, Lichtschaltern oder Tischplatten fest. Beispielsweise bei einer Tröpfcheninfektion gelangen die Mikroorganismen über die Luft direkt auf die Objekte in der Umgebung. Um die Keimbelastung zu reduzieren, ist eine Flächendesinfektion ideal. Sie ist aus dem medizinischen Bereich nicht wegzudenken, hat aber auch ihre Berechtigung im Privaten – beispielsweise, wenn ein Mitglied des Haushalts erkrankt ist, der Rest der Familie jedoch nicht. Flächendesinfektionsmittel sind in grossen Kanistern zum Umfüllen, in kleinen Sprühflaschen sowie als feuchte Tücher erhältlich. Tragen Sie bei der Anwendung Handschuhe, um Reizungen der Haut zu vermeiden. Eine Fläche muss immer nass desinfiziert werden – das Abwischen mit einem nebelfeuchten Tuch genügt nicht. Anschliessend muss sie komplett trocknen.

Weitere Bereiche

Neben Hand- und Flächendesinfektion gibt es weitere Anwendungsgebiete, die für den medizinischen Bereich wichtig sind. Dazu gehört die Desinfektion von Instrumenten. Sie erfolgt nicht nur manuell, sondern auch in Maschinen. Dazu kommt die Wäschedesinfektion. Denn einige Krankheitserreger überstehen die Reinigung in der Waschmaschine mit herkömmlichen Mitteln und müssen mit speziellen Substanzen abgetötet werden. Diese sind als Pulver oder flüssige Lösungen verfügbar, die einfach zum Waschgang gegeben werden. Wie bei der Desinfektion der Fläche müssen auch Textilien vollständig trocknen, da die Beseitigung der Keime erst danach abgeschlossen ist.

Listungen – was sagen sie aus?

Auf einigen Desinfektionsmitteln oder in Produktbeschreibungen ist zu lesen, dass sie offiziell gelistet sind. Dabei handelt es sich beispielsweise um Listen des RKI (Robert Koch-Institut) oder des VAH (Verbund für angewandte Hygiene). Daneben gibt es eine Aufstellung des Schweizer Bundesamtes für Gesundheit BAG mit zugelassenen Desinfektionsmitteln zur Bekämpfung von Influenza- und Coronaviren. Solche Listungen bestätigen, dass es sich um ein anerkannt wirksames Desinfektionsmittel oder -verfahren handelt und gibt dem Verbraucher so Sicherheit.

Tipps zur verantwortungsbewussten Verwendung von Desinfektionsmittel

Desinfektionsmittel reduzieren die Keimbelastung und das Infektionsrisiko, ersetzen jedoch nicht grundlegende Hygienemassnahmen. Waschen Sie sich deshalb vor der Verwendung von Handdesinfektionsfluid gründlich die Hände mit Seife und trocknen Sie sie vollständig. Zu wenig Desinfektionsmittel oder eine zu kurze Einwirkzeit können den Infektionsschutz drastisch verringern. Achten Sie deshalb stets auf die Herstellerempfehlungen auf der Packung. Im grossen Sortiment von Windelshop.ch finden Sie genau das Produkt, das zu Ihren Anforderungen an Handdesinfektionsmittel oder Flächendesinfektionsmittel passt. Die Antworten auf die wichtigsten Fragen dazu haben wir für Sie im Folgenden zusammengefasst:

Sollte ich daheim ein Flächendesinfektionsmittel benutzen?

Nur im Einzelfall. Für die normale Reinigung Ihrer Wohnung ist kein Desinfektionsmittel nötig. Greifen Sie nur dazu, wenn Sie Keime während oder nach einer hochansteckenden Krankheit sicher abtöten und so die Infektionskette innerhalb des Haushaltes unterbrechen wollen. Auch die Verwendung im Haus einer stark immungeschwächten Person kann sinnvoll sein. Ein regelmässiger Gebrauch ist dagegen nicht sinnvoll, da die Inhaltsstoffe dem Körper auf Dauer schaden können.

Tötet ein antibakterielles Desinfektionsmittel Coronaviren ab?

Nein. Um Coronaviren zu inaktivieren, müssen Sie ein Desinfektionsmittel nutzen, das als „begrenzt viruzid“, „begrenzt viruzid plus“ oder „viruzid“ beschrieben ist. Bakterizide sind nur gegen Bakterien wirksam.

Wie wende ich flüssiges oder gelförmiges Handdesinfektionsmittel richtig an?

Stellen Sie sicher, dass Ihre Hände vollständig trocken sind. Geben Sie ungefähr drei Milliliter des Mittels auf die Handfläche und verreiben Sie es. Vergessen Sie dabei nicht die Handgelenke, die Zwischenräume der Finger, die Handrücken, die Daumen und die Fingerkuppen. Lassen Sie das Desinfektionsmittel wie vom Hersteller empfohlen einwirken. Erst wenn Ihre Hände getrocknet sind, tritt die Wirkung vollständig ein.

Was muss ich beachten, damit Desinfektionsmittel wirkt?

Verwenden Sie das Mittel in der vorgeschriebenen Konzentration und der ausreichenden Menge und halten Sie die Einwirkzeit ein, um die Wirkung sicherzustellen.

Ist das Haltbarkeitsdatum wichtig?

Ja. Wenn das Haltbarkeitsdatum des Desinfektionsmittels überschritten ist, kann nicht mehr gewährleistet werden, dass es weiterhin Bakterien, Viren oder Pilze bekämpft.